Seidenmalen
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Seidenmalen | Ausstattung | Einführung | Anregungen | Schlusswort

Seidenmalen

Haben Sie schon einmal ausprobiert Ihrem/r Freund(in) etwas kreatives aus "eigener Herstellung" zu schenken und waren als Kind der große Meister (ala Rembrand) und malten rote Bäume?
Dann ist vielleicht die Seidenmalerei eine gute Idee! Hier können Sie von Aquarell bis zu realistischen Motiven alles malen und dazu noch für fast jeden Zweck. Sei es ein Kissen für das Sofa oder Bett, ein Halstuch oder Schal, eine Krawatte, sogar Shorts und Hemden lassen sich bemalen. (Hier sind aber rein die Dinge aus Seide gemeint!)

Die Ausstattung

Wie bei vielen Dingen wird vor dem Beginn ein wenig Ausrüstung benötigt:
  • Der Spannrahmen: Hier existieren die verschiedensten Größen und Mechanismen zur Einstellung. Die einfachste Art ist der Steckrahmen, der im ca. 5 cm Intervall vergrößert werden kann. Etwas teurer ist der Rahmen der sich variable durch Schrauben verstellen lässt. Beide Rahmen existieren in verschiedenen maximalen Größen. Wer nur mal ausprobieren will sollte sich einen günstigen Rahmen kaufen, der aber immer noch größer als der zu bemalende Stoff ist. Für Halstücher (90x90 cm) muss der Rahmen mindestens 100x100 cm sein. Dies liegt an den benötigten Krallen mit denen das Seidentuch am Rahmen befestigt wird und damit sich die Seide spannen lässt.
  • Die Krallen: Die Qualität der Krallen und die sorgsame Einsetzung entscheidet wie das Kunstwerk am Rand später ausschauen wird. Die billigen Krallen werden wir Reißzwecken eingesetzt. Damit liegt die Seide am Rand auf dem Spannrahmen, wodurch beim bemalen des Randes die Farbe durch den Holzkontakt verläuft. Die teuren Krallen sehen schon wie Krallen aus und ermöglichen eine freie Aufhängung der Seide. Damit lässt sich das Motiv bis zum Rand einwandfrei gestalten.
  • Die Farben: Verschiedene Hersteller bieten Seidenmalfarbe an. Es ist je nach Geschmack darauf zu achten wie diese Farbe fixiert wird. Am leichtesten ist die Bügel-Methode, wobei die nicht bemalte Seite gebügelt wird und somit das Tuch waschfest wird.
    Auf jeden Fall werden die drei Grundfarben Rot Blau Gelb sowie Schwarz benötigt. Weitere kannst Du nach Motiv und Geldbeutel kaufen, sie lassen sich aber in der Regel durch die Grundfarben selber mischen.
  • Die Pinsel: Zumindest werden zwei weiche Pinsel benötigt. Ein etwas kräftigerer (Stärke 12-14) für große Flächen und ein feiner (Stärke 6) für die Ränder und kleinen Flächen.
  • Die Gutta: Die Gutta, auch Konturmittel genannt, wird benötigt um klare Grenzen von Farbflächen zu schaffen. Gutta existiert in den verschiedensten Farben und auch Farblos. Für einen Versuch empfehle ich mit einer Gutta auszukommen, welche hängt natürlich vom Motiv ab, aber dieses sollte am Anfang nicht so schwierig sein. Wie überall im Leben sollte jeder klein Anfangen um dann auch das Erfolgserlebnis genießen zu können.
  • Spritzflasche: Für jede Gutta (Farbe) wird eine solche kleine Flasche inklusive einer kleinen Spitze benötigt. Damit lassen sich dann die feine Linien (Konturen) auf der Seide malen.
  • sonstiges: Als letztes wird ein altes Glas z.B. Senfglas für die Pinsel benötigt, sowie der Blister z.B. einer Pralinenschachtel um die Farben mischen zu können.
  • Seide: Nun darf die Seide, in welcher Form auch immer, nicht fehlen. Am besten kaufen Sie gleich 2 Tücher und auch ein kleines Tuch zum ausprobieren der Farben etc..
Wenn Sie nun alle "Zutaten" zusammen haben, kommen Sie an einer kleinen Einführung in das Seidenmalen, denn es gibt ein paar Grundregeln, nicht vorbei.

Einführung in die Seidenmalerei

Zunächst benötigen Sie eine Idee was Sie auf das Seidentuch, Kissen oder sonstiges malen möchten. Die Motivwahl kann schwer sein und hängt ganz vom Geschmack ab. Motive und Vorlagen können Sie in Bastelgeschäften finden, oder aber Sie können sich selber etwas einfallen lassen. Ein paar Anregungen die Sie auch abwandeln können haben wir ebenfalls abgelegt.. Wenn Sie etwas eigenes Malen wollen, sollten Sie es als Skizze vorzeichnen und später auf Originalgröße bringen, um diese Abzupausen, da auf der Seide nicht radiert werden kann. Wenn Sie eine gekaufte Vorlage nehmen, entfällt natürlich dieser erste Schritt.

Nun können Sie die Konturen des Motivs auf die Seide mit einem weichen Bleistift übertragen. Dazu kleben Sie das Motiv selber mit Krepppapier auf einem großen Tisch oder auf dem Fußboden fest. Danach können Sie die Seide darüber legen und ebenfalls festkleben. So verrutscht während des Abpausens weder die Vorlage noch die Seide.

Nachdem das Motiv nun übertragen wurde, können Sie die Seide auf den Spannrahmen aufziehen. Dazu lösen Sie diese vom Tisch ab, entfernen das Kreppband und machen sie im Waschbecken feucht (sie sollte nicht tropfen!). In diesem feuchten Zustand können Sie die Seide einfach auf den Rahmen spannen. Je nach verwendeter Krallenart müssen Sie die Krallen vorher mit Gummiband am Rahmen selber befestigt haben. Am leichtesten geht das Aufspannen der Seide wenn der Rahmen schon annähernd die richtige Größe hat und er zum Beispiel an eine Tür angelehnt steht. Dann können Sie mit den oberen beiden Ecken anfangen und nötigenfalls die Breite korrigieren. Die Seide soll gespannt sein jedoch nicht zum reißen gebracht werden. Das heißt, die Mitte des Tuchs soll im feuchten, gespannten Zustand, wenn der Rahmen auf den Tisch liegt, nicht den Tisch berühren noch durchhängen. Setzen Sie die einzelnen Krallen so, dass die Seide in Ihrer Struktur nicht verzogen wird. Dies erkennen Sie an den Wellen die sich dann auf der Seide bilden. Sollte Ihnen dieses doch passieren, so müssen Sie noch eine weiter Kralle zum spannen verwenden. Das Trocknen der Seide können Sie durch einen Fön beschleunigen. Dabei achten Sie aber bitte darauf, dass die Seide nicht zu heiß wird.

Jetzt kann es endlich mit dem Malen losgehen! Damit die Farben später nicht verlaufen, müssen Sie die Bleistiftlinien mit der Gutta nachziehen. Die Gutta muss dabei durchgehend aufgetragen werden. Eine kleine Unterbrechung kann schon zum Verlaufen der Farben führen. Je akkurater Sie also die Gutta auftragen, desto sicherer werden Sie vor dem Verlaufen der Farben geschützt sein. Nachdem Sie alle Konturen mit Gutta nachgezogen haben, müssen Sie diese trocknen lassen. In dieser Zeit können Sie schon einmal die Linien kontrollieren. Dazu schauen Sie sich das Bild von der Unterseite gegen eine Lampe an. Die Gutta wirkt dunkler und Sie können sehen, ob sie durchgehend aufgetragen ist. Finden Sie eine Stelle wo es nicht der Fall ist, so bessern Sie diese einfach aus indem Sie ein wenig Gutta nachziehen.

Jetzt kommt der Teil der am schwierigsten zu beschreiben ist, da es vom Motiv abhängt wie und welche Farben Sie einsetzen. Ich möchte nur ein paar wenige Grundregeln nennen und Ihrer Kreativität nicht zuviel einzuengen:

  • Viele Farben können Sie mischen, aber auch kaufen. Wenn Sie aber keine Experimente auf Ihrem Bild möchten, so benutzen Sie die Farbe erst auf einem Seidenrest, denn erst auf Seide erscheint die "richtige" Farbwirkung.
  • Nehmen Sie immer nur soviel Farbe auf den Pinsel auf wie Sie für die Fläche benötigen, irgendwann hilft auch die beste Gutta nichts mehr.
  • Seidenfarbe trocknet relativ schnell und hinterlässt dort Ränder. Um bei großen Flächen dieses zu vermeiden, bemalen Sie vorher diese Fläche mit klarem Wasser und solange es feucht ist mit Farbe. Damit wird das Trocknen der eigentlichen Farbe verzögert und es entstehen keine Ränder.
  • Sterneneffekte können Sie durch Salz erzielen. Kochsalz oder Spülmaschinensalz können Sie verwenden. Je größer die Salzkörner sind um so mehr wird Farbe im Umkreis entzogen. Am besten auf einem Seidenrest mal auszuprobieren.
  • Wenn Sie weitere Ideen haben bitte schicken Sie mir diese damit die Liste immer besser werden kann.

Wenn Ihr Bild nun fertig bemalt ist, lassen Sie es gut trocknen. Auch hier können Sie den Fön einsetzen, wenn es schnell gehen soll. Jedoch müssen Sie dabei aufpassen, das damit nicht die Farbe zum Verlaufen gebracht wird.

Der quasi letzte Schritt beim Seidenmalen ist die Fixierung, die über die Haltbarkeit entscheidet. Auf den Farbflaschen steht dazu eine genaue Anleitung. Bei Bügelfixierung müssen Sie Ihr Bild von links mindestens 10 Minuten lang bügeln. Dazu legen Sie am besten ein altes Abtrockentuch unter die Seide damit wirklich keine Farbe oder Gutta auf den Bügelbrettbezug kommt, darauf soll ja später wieder normal die Wäsche gebügelt werden.

Durch leichtes auswaschen der überflüssigen Farbe, sowie der farblosen Gutta und den Bleistiftstrichen ist Ihr Kunstwerk beendet und Sie können es Stolz präsentieren oder verschenken.

Das Schlußwort

Sollte es doch mal nicht ganz nach Ihren Vorstellungen gelungen sein, lassen Sie den Kopf nicht hängen! An der VHS, in Kirchengemeinden oder sonstigen Freizeitgruppen können Sie Seidenmalkurse finden. Leider ist selten ein Meister vom Himmel gefallen. Seien Sie auch ehrlich zu Ihnen selber:
Es zählt doch nur das Sie daran Spaß hatten und es ein Unikat ist!
 
   

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